Daniel Caspar Lohenstein: Der Schiffbruch der Agrippina (versetzt)


Daniel Caspar Lohenstein führt in seinem Drama „Agrippina“ (1665) das moralisch äußerst fragwürdige Treiben am römischen Hof unter Kaiser Nero vor. Die Figuren sind in Intrigen und wechselnde Liebschaften verstrickt, sogar vor Mord schrecken sie nicht zurück.

Agrippina, die Mutter des römischen Kaisers Nero, hat einen absichtlich herbeigeführten Schiffbruch nur knapp überlebt. Mit ihrer Dienerin Sosia unterhält sich sich über den erlittenen Schock und den ungeheuren Verdacht, der in ihr aufkommt: Ihr eigener Sohn will sie umbringen. Tatsächlich hat Nero den Mordanschlag geplant, weil er verhindern will, dass seine Mutter sich weiter in seine Liebesaffären einmischt. Sosia kann Agrippina nicht beruhigen.

Bildnis der Agrippina in einer Buchausgabe von Lohensteins Drama

Lohenstein arbeitet in seinem Drama mit dem Alexandriner als Versmaß. Dabei handelt es sich um einen sechshebigen Jambus mit einer Zäsur nach der sechsten Silbe, also genau in der Mitte. Jeder Vers lässt sich also in zwei Halbverse zerlegen. Außerdem sind die Verse in Paarreimen angeordnet.



Abbildungsnachweis

Bildnis der Agrippina. Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina, Breslau 1701, scan 13. Link zur Universitätsbibliothek Göttingen. Public Domain 1.0.