Broschüren und Scharteken


Archivrecherchen zur populären Kultur

Weltliteratur, das wusste schon Heinrich von Kleist, braucht „Broschüren und Scharteken“. Vorlagen, Steinbrüche, Unfertiges. Ideen, nicht ausgereift.

Wie wird Weltliteratur aus Scharteken? Warum sind Scharteken keine Weltliteratur?

Inhaltsverzeichnis

Einleitung. Der Autor erklärt, warum er sich Broschüren und Scharteken vornimmt. Wie seine Archivrecherchen funktionieren sollen. Und schließlich, wo das alles hinführen könnte. Damit wir uns nicht verzetteln.


Kapitel 1. Gregor Samsa Superstar (Held im Hotel Mama 1). Die geheimen Kräfte von Gregor Samsa werden aufgedeckt. Es wird untersucht, wie Gregor Samsas Freundin aussehen könnte. Was für eine Frau könnte ihn fesseln?

Kapitel 2. Drei Studenten, unterwegs (Kleeblatt-Geschichten 1). In einem alten Druck finden wir ein überaus populäres Motiv. Drei Jungs sind unterwegs und lassen sich treiben, fliehen vor dem bürgerlichen Leben. Wo soll das enden?

Kapitel 3. Gelehrtenfreundschaft und Handschriftenliebe (Magister Knips 1). Gelehrte und Professoren machen sich auf die Suche nach verschollener Weltliteratur. Dabei kommt auch der Spaß nicht zu kurz.

Kapitel 4. Was hat dich bloß so ruiniert? (Held im Hotel Mama 2). Warum Gregor nichts aus sich macht. Und: Wer ist hier die Scharteke? Gregor oder das Comicheft?

Kapitel 5. Drei Burschen, unterwegs (Kleeblatt-Geschichten 2). Wir erleben die Erfolgsgeschichte eines sentimentalen Romantiker-Gedichts aus nächster Nähe mit. Unsere drei Jungs gelangen zu beträchtlichem ersten Ruhm. Leider endet der Erfolg jäh im Suff.

Kapitel 6. Sünderlisten und fromme Sprüche (Gott versuchen 1). Der Sturm auf Autoritäten war schon immer ein attraktives Thema. Steht alles schon in der Bibel? Reicht das schon als Weltliteratur?

Kapitel 7. Mit Paul McCartney in Hamburg (Für immer Fan 1). Der Autor gesteht seine Beatles-Leidenschaft und berichtet von einer persönlichen Begegnung mit seinem Idol. Überall Broschüren und Scharteken.

Kapitel 8. Drei Handwerker, unterwegs (Kleeblatt-Geschichten 3). Wieder sind drei Jungs unterwegs. Wieder lassen sie sich treiben. Diesmal aber im Theater und mit viel Applaus.

Kapitel 9. Vier Momente des Beatles-Fandom (Für immer Fan 2). Paul und John im Kiosk. Georg beim Gitarrespielen. Ringo hört Kassette. Und: Fans, die wissen wollen, wie es damals war. Du hättest dabei sein müssen.

Kapitel 10. Handschriftensuche und Frauenliebe (Magister Knips 2). Die Weltliteratur bleibt verloren. Stattdessen: Wallende Locken, glänzendes Haar. Über den Unterschied zwischen einem echten Professor und einem im Roman. Wie man der populärste Schriftsteller des 19. Jahrhunderts wird.

Kapitel 11. Die ängstliche Hausfrau, der ungestüme Wildfang (Gott versuchen 2). Gottversucher überall. Männer gegen Frauen. Erst in den Alpen, dann im Schwarzwald. So weit, so weltliterarisch. Stattdessen in großen Stückzahlen gelesen: Alpen-Bestseller, Scharteken.

Kapitel 12. Scherze in der Badewanne (Knallbunte Comics 1). Haben bunte amerikanische Zeitungscomics überhaupt irgendetwas mit Weltliteratur zu tun? Ein Streifzug durch gedruckte Bildergeschichten. Und die Badewannen dieser Welt.

Kapitel 13. Drei Monarchen, unterwegs (Kleeblatt-Geschichten 4). Arme Wanderarbeiter, sentimentale Heide-Lieder. Plötzlich kommt der Durchbruch für unsere drei Burschen. Als Schlagerstars. Wird nachgeliefert.

Kapitel 14. Der gezähmte Wildfang, der vernagelte Alte (Gott versuchen 3). Abhänge, Holzbrücken, Wildbäche. Adlernester, Geisterglaube. Und: Geschäftliches Geschick, sorgfältige Planung. Mehr braucht es nicht für die meistverkauften Schmöker des 20. Jahrhunderts.

Kapitel 15. Mit Walt Disney in München (Knallbunte Comics 2). Ein Disney-Fan der ersten Stunde trifft den Filmemacher persönlich. Dann die Überraschung: Walt Disney ist weder Weltliterat noch Freund der bunten Heftchen. Was dann?

Fortsetzung folgt.

Kapitel 16. Kirmesrummel (Magister Knips 3). Weltliteratur taucht auf, wenn Philologen und Schulmeister beschäftigt sind. Auf der Kirmes, in Spelunken, unter fahrendem Volk. Ideen für neue Heftchenhelden ergeben sich nebenbei wie von selbst.


Sammelbegriffe. Der Autor will Antworten: Wie funktioniert populäre Literatur? Sind bestimmte Broschüren und Scharteken seine heimlichen Vorlieben? Beobachtungen, wiederkehrende Motive, Auffälligkeiten werden mit Oberbegriffen zusammengefasst.

Schreibtechniken. Wie wirkt sich der Umgang mit Scharteken auf das Schreiben aus? Wie behandelt man Scharteken? Die Verfahren, die sich beim Schreiben ergeben haben, werden zusammengestellt.

Listen und Verzeichnisse. Welche Weltliteratur kommt hier eigentlich vor? Welche Broschüren? Welche Scharteken sind wichtig? Als Bonus: Eine Liste mit den verwendeten digitalen Archiven.