Ludwig Ganghofers Karriere. Wie man ein Bestseller-Autor wird


Ludwig Ganghofers Karriere

Wie man Bestseller-Autor wird

Geschäftliches Geschick und sorgfältige Planung

Ludwig Ganghofer, Sohn eines Forstbeamten in leitender Funktion im bayerischen Staatsdienst, kommt schon früh in Kontakt mit den Bergen, den Wäldern und vor allem mit der Jagd, im Urlaub mit seinen Eltern. Als Student unterwegs, weisen seine Karrierepläne dann in die verschiedensten anderen Richtungen: Maschinenbau, Juristerei, oder doch lieber Schriftsteller? Entscheidend wird sein Aufenthalt an der Berliner Uni vom Herbst 1878 bis zum Sommer 1879. Er taucht ein in die Theaterszene der Weltstadt. Und er erprobt sich selbst als Schauspieler, auf dem Umweg über das Studententheater.

Mittendrin natürlich: Alpenkletterer, Gottversucher. „In den Theaterwochen meines Berliner Winters fand sich auch ein Weg, der mich selbst auf die Bretter führte. Die Berliner Studentenschaft plante eine klassische Vorstellung zugunsten eines Genesungsheims für kranke Lehrerinnen.“ Mit sicherem Gespür für einen populären Stoff nimmt Ganghofer in den Vorbesprechungen Einfluss auf die Stückewahl und „riet zu Schillers „Tell“, bei dem die jugendliche Begeisterung halbwegs zu ersetzten vermag, was dem Dilettantismus an theatralischem Können abgeht.“ Er selbst übernimmt eine Nebenrolle, das Ganze wird wohlwollend aufgenommen. Gottversucher finden immer ihr Publikum:

Die Szene von Geßlers Tod hatte rauschenden Erfolg. Hier wirkten die vierhundert jungen Menschen auf der Bühne, die gut dressierte Masse, die prächtigen Stimmen des akademischen Gesangsvereins, das stürmische Gefühl dieses Volkes von Zwanzigjährigen, der Pulsschlag von Begeisterung in dieser Jugend – und am meisten der große Dichter, dessen Werk nicht umzubringen war.

Nach der Promotion, die Ganghofer Ende 1879 lieber in Halle ablegt, wo geringere Ansprüche als in Berlin gestellt werden, steht für ihn fest: Er wird Schriftsteller, schreibt künftig Dramen und Romane. Die Wirkung von Gottversuchern kennt Ganghofer dank des Studententheaters. Fehlt noch etwas Tiroler Alpenleben. Sennerbuben, Almen, die gute Milchkuh, im Hintergrund die Berge. Und: Das einzigartige Erfolgsrezept, das Markenzeichen, ein besonderes Etwas.

1880. Zurück in München. Ganghofer, so berichtet er kokett in seinen Erinnerungen, quält sich in seiner Bude angeblich mit heroischen Stoffen und komplexen Versdramen. „Und eines Nachmittags, zufällig, bei einem Bummel, trat ich ins Café Maximilian. In einer Ecke, hinter einem mit Zeitungen beladenen Marmortische, saß Hans Neuert.“ Den Neuert kennt Ganghofer aus Berlin. Er ist der Chef der Schauspielgruppe vom Münchener Gärtnerplatztheater, zu der Ganghofer in Berlin während ihres dortigen Gastspiels Kontakt aufgenommen hat. Mit den Volksschauspielern im bayerischen Kostüm hat er sich in der preußischen Fremde auf Anhieb verstanden. Da kann man anknüpfen.

Von wegen Zufall. Ganghofer hat bestimmt schon in Berlin mal drüber nachgedacht: Vielleicht ist ein Volksstück wie bei Neuert sein Weg zu Erfolg? Und dass der gewiefte Theatermacher Neuert im Münchner Café regelmäßig tagesaktuell die Zeitungen durchsieht, um die neuesten Trends zu entdecken, hat er mit Sicherheit ganz genau gewusst.

Im Café erzählt Ganghofer jedenfalls von seiner Idee für ein eigenes Ensemblestück, im volkstümlichen Milieu, mit bayerischem Dialekt, passend für das Theater am Gärtnerplatz. Spielen soll es in Ammergau, bei den Tiroler Alpen. „Neuerts Augen wurden immer größer. Und plötzlich griff er mit beiden Armen über den Tisch herüber und packte meinen Arm. ‚Aber Mensch! das ist ja famos! Das wär ja doch so ein Stück, wie wir’s brauchen!‘“ Ganghofer macht sich an die Arbeit, auf dem gelblichen Aktenpapier der bayerischen Forstverwaltung. „So richtig wußte ich selber gar nicht, was ich da machte. Ich nahm, was kam – und gab, was ich besaß. In neun Tagen und Nächten warf ich, was wie von selbst sich bildete, auf dieses gelbliche Aktenpapier meines Vaters hin, wie man eine Gelegenheitssache aus dem Ärmel schüttelt“.

Geschüttelt oder nicht, das Drama kommt an. Keine antikisierenden Dramen in gedrechselten Versen mehr. Dialektstücke im ländlichen Alpenmilieu, auf gelbem Papier, das bringt den Erfolg. Ganghofer will es kaum geglaubt haben, er „guckte verwundert drein, als Hans Neuert mich in der Freude über mein Geschreibsel umarmte. Er hobelte die etwas kantige Sache als theatralischer Praktiker zu, stillte die Lücken und Sprünge mit lustigem Episodenwerk – und so wurde das Stück vom Gärtnerplatztheater zur Aufführung angenommen.“ Neuert, nicht ohne Grund ein eifriger tagesaktueller Caféhauszeitungsleser, peppt das ganze mit wirkungsvollen Effekten auf. Am 11. Juni 1880 ist es soweit, der „Herrgottschnitzer von Ammergau“ feiert Premiere in München.

Neuert nimmt das Stück mit nach Berlin, für eine dortige Erstaufführung am 6. Juni 1880. Und Ganghofers kantiges Geschreibsel kommt hier noch viel besser an: „Die Münchener hatten diesmal in Berlin nur ein einziges neues Stück: den Herrgottschnitzer. Am ersten Abend gab’s einen stürmischen Erfolg, der Tag für Tag einen ganzen Monat lang das Haus bis auf den letzten Stehplatz füllte. Die Anerkennung der Presse war einstimmig.“ Berlin! If you can make it there, you can make it everywhere.

Zufall oder nicht, Berthold Auerbach sitzt in der Berliner Premiere. Das spricht für erheblichen Buzz, den der „Herrgottschnitzer“ schon vor der ersten Aufführung in der Berliner Theaterszene verursacht hat. Warum sonst hätte Auerbach unbedingt dabei sein wollen? Er berichtet gleich am nächsten Tag brieflich seinem Freund Jakob:

Gestern sah ich ein Stück der Münchner Schauspieler: „Der Herrgottschnitzer von Ammergau“, ein Stück ganz im Dialekt, auch in den Empfindungen voll warmer Naturlaute und überhaupt ganz naturalistisch, dabei aber mit geschickten theatralischen Contrasten und auch einigem theatermäßigem Aufputz.

Seine Schwarzwälder Dorfgeschichten gefallen ihm zwar besser, aber Auerbach erkennt präzise die Qualität des Stücks: Dialekt und Theatereffekte, ruhig ein bisschen arg aufgeputzt für die Publikumswirkung. Lustiges Episodenwerk zwischendurch eben. Geschickte Kontraste, immer theatermäßig. Für Auerbach ist das „ein Schritt weiter“, „als ich wagte oder konnte“. Genauer gesagt: Zuviel von allem. Sich selbst sieht er mehr auf Seite der „Dauer der Kunst“. Kein Problem. Kunst für immer interessiert Ganghofer und Neuert sowieso nicht besonders. Stattdessen eher: Der stürmische Erfolg. Wie kriegen wir die Bude bis auf den letzten Stehplatz gefüllt?

Mit dem „Herrgottschnitzer“ geht das schon mal ganz gut. Fazit Ganghofer: „Als die Münchener heimkehrten zur Isar, wurde der Herrgottschnitzer im Theater am Gärtnerplatz wieder hervorgeholt und über hundertmal gespielt. Er war in Berlin zu Beinen gekommen, mit denen er über alle Bühnen wanderte, bis nach Amerika und Australien.“ Ganghofer ist ein gemachter Mann. Oder? Nicht ganz.

Die Rechte am „Herrgottschnitzer“ muss er erstmal verkaufen, um Schulden zu zahlen. Zwar wird er im Herbst 1881 Dramaturg am Wiener Ringtheater. Als es kurz darauf abbrennt, steht er wieder ohne Anstellung da. Und dann die Last der Familie: Am 07. Mai 1882 heiratet er die Schauspielerin Katinka, die er in Wien am Ringtheater kennengelernt hat, ihre Tochter kommt am 04. Februar 1883 auf die Welt. Aber keine Sorge. Ganghofer ist gut vernetzt, nicht nur in der Kulturszene Münchens, sondern vor allem in der Wiener Theaterwelt.

Er fährt zwei- eigentlich sogar mehrgleisig, schreibt unverdrossen weiter an Novellen und Dramen, jetzt immer im volkstümlich-alpenländlichen Milieu, die er in verschiedene Richtungen unterzubringen versucht. Seinen Durchbruch verdankt er dem Roman „Der Jäger von Fall“, den 1882 er nach der Hochzeitsreise zurück in Wien beginnt. Parallel dazu oder in unmittelbarer zeitlicher Nähe arbeitet er denselben Stoff als dramatisches Volksstück „Der zweite Schatz“ aus. Es geht um Wilderer, ein uneheliches Kind und nichts weniger als Mann gegen Mann auf Leben und Tod. Mittlerweile hat er außerdem Novellen auf Vorrat liegen. Und er verfasst weiterhin Theaterstücke mit Hans Neuert.

Fehlt nur noch die Publikation. Zweifel am Zufall sind angebracht, der es Ende 1882 wieder gewesen sein soll. „Dann eines Morgens kam ein Brief von einem mir völlig fremden Manne, von dem Verlagsbuchhändler Alfred Bonz in Stuttgart.“ Ein Bekannter von Ganghofer hatte ihm das Manuskript des Hochlandromans „Der Jäger von Fall“ geschickt. Gute Freunde muss man haben! Bonz soll, so Ganghofer, geschrieben haben, „die Arbeit gefällt mir, ich nehme sie in Verlag, drucke zweitausend Exemplare, bezahle Ihnen sofort ein gutes Honorar und knüpfe nur die Bedingung daran, daß Sie mir auch Ihre nachfolgenden Werke zum Verlage anbieten.“ So einfach ist das. Die Freude bei Ehepaar Ganghofer ist groß: „Jetzt hatten wir festen Boden, konnten dem Gespenst der Sorge einen vergnügten Fußtritt geben und mit Vertrauen weiterwandern auf sicherem Weg.“

Und wie hat’s geklappt? Ganghofer nutzt seine vielen Kontakte, um seinen Roman unterzubringen, Bonz erkennt das Potential. Ist auch gar nicht so schwierig. Schließlich gilt Ganghofers Name seit dem Erfolg des „Herrgottschnitzer“ ohnehin etwas. Und vielleicht wäre ja die Dramenfassung irgendwo zur Aufführung gelangt. Oder ein Wochenblatt hätte Interesse gezeigt. Bonz publiziert tatsächlich nicht nur den „Jäger von Fall“ (1883), sondern vorher noch die Novellensammlung „Bergluft“ (1882), für die Ganghofer den „Herrgottschnitzer“ in eine Prosafassung umschreibt.

Gut und schön. Aber wir brauchen noch eine regelmäßige Publikation in der Welt der Illustrierten. Das gelingt Ganghofer durch den Kontakt mit Adolf Kröner, dem Verleger der „Gartenlaube“. Dort ist gerade eine Stelle frei geworden, passenderweise für genau das Alpenleben, mit dem Ganghofer sich gerade einen Namen macht: „Adolf Kröner hatte den Keilschen Verlag mit der Gartenlaube übernommen, Hermann v. Schmid, der Dichter der Klosterbäuerin und der Zwiderwurzen, war gestorben, und nun suchte Adolf Kröner eine ‚oberbayerische Zither‘ zur Nachfolge.“ Sie haben den Job, Herr Ganghofer. Als Oberbayer vom Dienst. Festgelegt auf das Alpenthema. Klöster, Bauern. Griesgram ab heute nur noch in zünftigem Dialekt, als „Zwiderwurz“. Zither dudeln, Tiroler Flair. So was in der Art, Sie verstehen?

Klar, etwas einseitig. Aber dafür gibt es eine sichere Stellung. Und die ist nicht zu verachten: Ganghofer schreibt für das beliebteste Wochenblatt in Deutschland, hat einen höheren Verdienst durch die Vorabpublikation als Zeitschriftenfassung, an die sich noch eine Buchpublikation anschließt. Vor allem: Seine Bekanntheit und Verbreitung steigt mit einem Mal ganz enorm. In der „Gartenlaube“ zu publizieren beginnt Ganghofer 1884, schon 1885 gelingt ihm mit seinem Roman „Der Edelweißkönig“ ein erster großer Erfolg für das Blatt.

Noch mehr Risikoabsicherung? Für Ganghofer keine Frage. Im Herbst 1886 übernimmt er zusätzlich eine Stelle als Feuilletonredakteur, Schwerpunkt Burgtheater und Kunst, beim „Neuen Wiener Tagblatts“, zusammen mit seinem Kollegen Vincenz Chiavacci. Sicher ist sicher. Und gute Freunde helfen mit.

Ganghofers Leser

Und wo sind die Gottversucher? Auch wenn Ganghofer seinen Tell kennt und Hillerns „Geier-Wally“ zur Orientierung immer bei sich trägt: Das braucht seine Zeit. Wir sehen uns das noch genauer an, anhand der vier wichtigsten Romane bis 1895. Merke: Geduld wird belohnt.

  1. „Der Jäger von Fall“ im Kampf gegen den geheimnisvollen Wilderer. Handfeste Action, Männer gehen aufeinander los, Zweikampf. Es kann nur einen geben.
  2. „Der Edelweißkönig“, die junge Veverl glaubt fest an ihn. Ein Wildfang, sagengläubig und von Geistern beseelt. Wie die „Geier-Wally“, nur weniger schroff. Das Gottversuchen lässt sie lieber bleiben.
  3. „Die Martinsklause“. Endlich Gottversucher, wie wir sie kennen. Gleich zweimal, erst eine schöne Frau, dann ein frommes Ehepaar. Und eine Menge Spannungselemente aus der „Geier-Wally“.
  4. „Schloss Hubertus“. Der Höhepunkt. Ein alter Mann hebt lieber selbst das Adlernest aus, seine Tochter braucht er dafür nicht. Sozusagen ein Stromminger ohne Wally, ein Gessler ohne Tell.

Erst mal durchatmen, nach so viel Schockern. Wer liest so was? Alle.

Ganghofer schreibt so, dass sich eine möglichst breite Leserschaft angesprochen fühlt. Er nutzt erprobte und bekannte Bausteine, die er mit bunten Effekten ausgestaltet. Das geht sprachlich, wenn er in immer neuen Varianten ausladend das Wildwasserrauschen schildert oder den Leser zusammen mit Graf Egge am Seil zum Schwindeligwerden bringt. Und es geht mit Hilfe von Typen, die ihren Charakter sofort beim ersten Kennenlernen zeigen: treue Jäger, ruchlose Wilderer, die alleinerziehende Sennerin oder der selbstherrliche alte Mann. Vor allem aber geht es, indem die vertrauten Bausteine auf die Spitze getrieben und übersteigert werden. Der unerbittliche Zweikampf am Wildbachabhang mit gleich zwei Toten, Veverls zutiefst verträumtes Schwärmen für den Alf des Edelweißs, Reckas ganz großer Auftritt zu Pferde bei der Geierjagd, Gottversuchen an zusammengeschraubten Leitern den schräg fallenden Felsen hinauf. Mehr geht nicht.

Ganghofers Alpenwelt erzeugt einen Sog und nimmt gerade mit ihrer Eindeutigkeit gefangen, die es in der Realität nie gibt. Sie lässt mich die Gegenwart vergessen. Dafür lese ich Romane. Und: Ganghofers Alpenwelt gibt ein Gefühl von Kontrolle. Schocker sind vorhersehbar, das Grauen kündigt sich rechtzeitig an. Für die aufrecht-tapferen Figuren gibt es ein Happyend, uneingeschränkt. Jeder bekommt am Ende, was seinem Typen von Anfang an mitgegeben ist. Das beruhigt.

Wie der staunende Wanderer tauche ich ein beim Lesen in eine fremde, vertraute Welt, lasse mich mitreißen, darf mich einfühlen und gruseln. Das Gute: Die ganze Zeit bleibt der Eindruck einer gefestigten Ordnung bestehen. Ich ahne schon, was kommt. Ich glaube, ich weiß, was jetzt passiert. O je, es ist so weit! Der Wildbach reißt mich fast mit, an der jähen Klippe. Ich schwanke, als wären es meine Hände, die sich feste an die Leitersprossen klammern. Zum Glück ist es nur ein Roman.

Spätestens 1895, mit „Schloss Hubertus“, hat Ganghofer unabhängig von einzelnen Romanen seinen Namen als Marke mit Wiedererkennungswert aufgebaut. So wird man Volksschriftsteller. Jeder weiß, was er erwarten darf, wenn er sich einen „Ganghofer“ als Lektüre aussucht. Ganghofer passt zwar jeden neuen Roman an den jeweils aktuellen Geschmack an und verknüpft die Themen, für die er bekannt ist, mit neuen Trends. Aber der Markenkern bleibt. Gruseln in sicheren Grenzen, eine geordnete Welt. Alpenleben. Und viel Gefühl, für jedermann.

Ganghofers riesiger Erfolg lässt sich schon früh an seiner Verbreitung in Leihbibliotheken erkennen. Bei diesem System verkaufen Buchhändler ihre Bücher nicht, sondern verleihen sie gegen Gebühr. Dafür werden Kunden zu Lesezirkeln zusammengefasst, die ein Buch der Reihe nach ausleihen und lesen, es aber nach einer bestimmten Zeit wieder zurückgeben müssen. Um 1900 ist Ganghofer hier besonders populär. Für die ganze erste Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört er dann dauerhaft zu den Bestsellern in Deutschland, ab 1918 unterstützt durch die Verfilmungen seiner Romane.

Mein Exemplar von Ganghofers Novellensammlung „Bergluft“ hat einmal der Lesezirkel II der Litteraria 1898-1899 gelesen, bei der Gropius’schen Hofbuchhandlung in Potsdam. Handschriftlich vorab eingetragen in der linken Spalte sind die Namen der Teilnehmer. In der rechten Spalte „Datum“ ist der jeweilige Tag der Rückgabe in der Buchhandlung vermerkt. Am Wechseltag erfolgt die Übergabe an den nächsten Teilnehmer in der Liste. Die Lektüre beginnt mitten in der Liste, durch einen Strich gekennzeichnet. Herr Encke beginnt und muss den Band am 6.11.1898 in der Buchhandlung abliefern, Herr Bennecke ist der letzte Leser, und muss am 7.11.1899 zurückgeben. Danach stehen die „Bücher dieses Jahrgangs den Teilnehmern zur nochmaligen Lektüre, in der Gropius’schen Hofbuchhandlung, zur Verfügung“. Irgendwann sind sie wohl mal verkauft worden. Und eins davon steht jetzt bei mir im Bücherregal.

Verwendete Literatur

Ludwig Ganghofer: Das Buch der Berge. In: Fragmente aus dem Nachlaß. Mit einem Vorwort von Ludwig Thoma, Berlin 1921, S. 309-367.

Ganghofer fährt Zug, S. 311-312.
Vertrag mit Kröner, S. 359.

Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. [Band 3]. Buch der Freiheit, Stuttgart: Bonz 1911.

123 und 141-142: Aufführung des Tell in Berlin
239-240 und 245-246: Zusammenarbeit mit Neuert am „Herrgottschnitzer von Ammergau“
267-268: Erfolg des „Herrgottschnitzers“ in Berlin
476: Vertrag mit Bonz

Berthold Auerbach: Briefe an seinen Freund Jakob Auerbach. Ein biographisches Denkmal. 2. Band. Frankfurt am Main: Literarische Anstalt Rütten & Loening 1884, S. 432. Link zum Digitalisat.

Hohoff, Ulrich: Ein Bestseller im Kaiserreich. Wie Ludwig Ganghofer das große Publikum gewann. In: Literatur in Bayern 35 (2020), Ludwig Ganghofer: Sonderheft zum 100. Todestag, S. 7-26. Link zur Universität Augsburg.

Laufzettel des Zweiten Lesezirkels der „Literaria“ in Potsdam 1908/09. Creative Commons 4.0. Link zum museum-digital Berlin.

Abbildungsverzeichnis

Hans Neuert von Carl Dittmar, Landshut (Fotograf/Urheber/in) – Theatermuseum Wien, Austria – CC BY-NC-SA. Link zu Europeana.

Ludwig Ganghofer von Wilhelm Dreesen (Künstler_in) – 1899 – Albertina, Austria – Public Domain. Link zu Europeana.

Theaterzettel. Theater am Gärtnerplatz. Mittwoch den 21. Mai 1890. Der Herrgottschnitzer von Ammergau. Volksstück mit Gesang in fünf Aufzügen von Dr. L. Ganghofer und H. Neuert. Link zur Bayerischen Staatsbibliothek. Creative Commons 4.0.

Ganghofer, Ludwig: Bergluft. Hochlands-Geschichten. Illustriert von Hugo Engl. 3. Auflage, Stuttgart: Bonz 1897. Exemplar des Zweiten Lesezirkels der „Litteraria“ in Potsdam. Eigenes Archiv.

Leutasch / Tillfussalm 1393 m – Ganghofer Haus gegen Predigtstuhl 2241 m / Tirol. Foto: Sammlung Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek. CC 4.0. Link zur Voralberger Landesbibliothek.