Nazis statt „Monarchen“: Männer in Uniform übernehmen die Heide


Nazis statt „Monarchen

Männer in Uniform übernehmen die Heide

Inhalt

Vor der Machtübernahme: Kontrollfantasien

Man hätte es ahnen können.

Die NS-Presse lehnt den Film „Grün ist die Heide“ schon ab, als die Agenturmeldungen über die Dreharbeiten herausgehen. Anders als die anderen Zeitungen, die einfach auf den Drehbeginn hinweisen, holt der Stuttgarter NS-Kurier zu einem Rundumschlag aus, noch bevor der Film überhaupt fertiggestellt ist. Egal. Hier weiß man Bescheid.

Filmkritik der NS-Presse

Der kurze Text aus dem NS-Kurier, der Nationalsozialistischen Tageszeitung für Württemberg und Hohenzollern, vom 27. September 1932 versammelt alles, was einen konsequent betriebenen politischen Populismus ausmacht.

„Grün ist die Heide …“ . Unter diesem Namen soll in den nächsten Monaten ein neuer Film erscheinen, der in dem kleinen Heideflecken Rotenburg gedreht wird. Es sollen u. a. mitwirken: Freiherr v. Wolzogen, Peter Voß und andere Größen. Nach dem Drehbuch versucht man hier mit dem Namen Löns als Schild für eine Serie ganz wertloser, auf die Tränendrüsen eingestellter Aufnahmen und Reißer Mißbrauch zu treiben. Die Handlung ist so kitschig, daß jeder ehrliche Anhänger und Freund Hermann Löns Protest gegen diesen Mißbrauch einer geschäftigen Clique erheben muß, die mit seinem Namen rührseligen Kitsch fabriziert. Diese Filmjuden gehen diesen Weg, um das Gut des deutschen Volkes an echter Literatur zu verfälschen und zu verwässern. Es ist schon genug, daß man uns das Heidelied verjazzt und bis zum Ueberdruß vorgeleiert hat.

Der folgt einem einzigen, erschreckend einfachen Grundsatz. Du muss bloß, statt zu informieren, unnachgiebig alles und jeden erbarmungslos bewerten. Von Anfang an werteorientiert vermitteln. Das geht so:

  • Die Handlung wird vom NS-Kurier nicht referiert, sondern klassifiziert: „wertlos“, „auf die Tränendrüse eingestellt“, „rührseliger Kitsch“. Habe ich schon „kitschig“ gesagt? „Kitschig“! Das kann man ruhig zweimal schreiben. Damit es jeder kapiert.
  • Mit dabei eine Falschinformation. Hans v. Wolzogen ist Produktionsleiter des Films, kein Schauspieler. Vielleicht meinen die Nazi-Schreiber Eduard v. Winterstein, der zu Beginn für die Rolle des Wilderers Lüdersen vorgesehen ist? Wer weiß. Wen kümmern schon Details, wenn es ums Rechthaben geht.
  • Drehort und Schauspieler werden erhaben-überheblich nach klein und groß sortiert: „Peter Voß und andere Größen“ „im kleinen Heideflecken Rotenburg“. Ein Gernegroß im Dorf am Rande der Welt. Deutlich wird: Hier ist man besessen von Größe.
  • Das moralisch überlegene Sprechen geschieht im Namen eines angeblich übersehenen, wirklichen Volkes. Denn beim NS-Kurier weiß man, was „jeder ehrliche Anhänger und Freund Hermann Löns[‘]“ empfindet: „Protest“!
  • Ein Sündenbock ist auch schon ausgemacht. Hinter dem Film steckt der „Missbrauch einer geschäftigen Clique“. Auf einmal sind wir mittendrin in der ganz großen antisemitischen Verschwörungserzählung. Hier die „Filmjuden“, dort „das Gut des deutschen Volkes an echter Literatur“. Hier das Verwässern und Verfälschen, dort das Reine, Echte und Ehrliche. So einfach ist das Nazi-Weltbild.
  • Als wenn das nicht reichen würde, wird am Schluss auch noch Adalbert Lutter nörgelnd abgeurteilt: Er hat das Heidelied verjazzt. Noch einer, der deutsches Kulturgut verwässert und verfälscht! Sogar Grammophonplatten sorgen bei Nazis für schlechte Laune. Ist doch immer dieselbe Leier!

Der Name „Löns“ als Schild

Was haben die Nazis bloß gegen „Grün ist die Heide“? Ist doch nur ein Film. Falsch gewickelt. Hier geht es um mehr.

Der NS-Kurier empört sich, dass der Film den „Namen Löns als Schild“ verwendet. Für ihn gibt es den einen echten Löns hinter dem Schild. Sein Name wird gefälligst richtig verwendet. Oder eben falsch. Und dann wird lautstark protestiert.

Schon seit der ersten Gedächtnisfeier wird Löns für alles Mögliche in Anspruch genommen: das deutsche Volkslied, mehr Naturschutz, den wehrhaften Deutschen im Krieg, das bittere Leiden des Dichters. Oder auch nur den feucht-fröhlichen Wochenendausflug in die Heide, mit oder ohne Liebesflirt. Aktuell dient der Name Löns als Vehikel für einen Film, der Unterhaltung und Sorgentrost im Kino verspricht. Was für ein Chaos!

Der Name Löns wird gar nicht als Schild verwendet, er ist selbst bloß ein Schild. Mehr nicht. Es gibt überhaupt keinen richtigen Namen hinter all den Schildern, die völlige unterschiedliche Leute seit vielen Jahren hochhalten und auf die sie „Löns“ schreiben. Das erklärt ja gerade den großen Erfolg. Das ist für jeden was dabei. Egal, was du gerade willst.

Die Nazis aber wollen die Definitionsmacht: Was Löns ist, wissen nur wir. Für sie gibt es nur ein Schild, und das ist ihres.

Die Nazis sind unfähig, Differenz auszuhalten. Sie müssen alles mit der eigenen Meinung überziehen. Damit es seine Ordnung hat. Wehe, hier bewegt sich einer. Und sie lehnen Gefühle ab. Die schaffen Unordnung, überkommen einen, treiben ihr Spiel mit dir. Dagegen halten sie Härte und Stärke. In jeder Lage Herr der Lage. Zu allem eine Meinung haben heißt: Immer Bescheid wissen, nie die Kontrolle verlieren.

So ein Deutungsanspruch kippt schnell in Gewalt: Alles was nicht eindeutig ist, muss weg. Deutsch ist, wo ich bin. Löns ist, was ich sage. Wer das anders sieht, für den ist hier kein Platz.  

Keine Frage, der Film „Grün ist die Heide“ greift auch diese Stimmung auf. Der junge Förster sorgt für Ordnung in den Wäldern, das Heidemädchen im artigen Trachtenanzug steht ihm brav zur Seite. Zur Begleitung singt die Jugend in Bündnerkluft. Alle gleich, fein aufgereiht. Sitte, Anstand, Ernst.

Zugleich wird die Ordnung im Film unterlaufen: Die Figuren sind hin- und hergerissen, zwischen Vater und Geliebtem, zwischen Pflicht und Neigung, zwischen Jagddrang und Verzicht. Getrieben von Emotionen. Verliebt und verzweifelt. Der Film zeigt vor allem, wie die Menschen mit ihrer Welt hadern. Die Monarchen schließlich stehen sogar für Freiheit ganz ohne Moral. Sie klauen vom Kuchenbufett der Omas und narren die Obrigkeit. Gerade dadurch sorgen sie für befreiendes Lachen. Erst sie übersetzen das Versprechen des Filmtitels in Musik. Nur ein Monarch kann den Gefühlen Ausdruck verleihen, die die Menschen in der Heide bewegen.

Nach der Machtübernahme: Opfer und Täter

Offenbar trifft der Film gerade durch seine Widersprüchlichkeit das Lebensgefühl der Zeit. Und gerade deswegen ist er ein so großer Erfolg an den Kinokassen. Vor wie nach der Machtergreifung. 

Für die Leute aber, die mit Löns und der grünen Heide ihr Geld verdienen, ändert sich mit der Machtergreifung am 30. Januar 1933 alles.

Goebbels und der „völkische“ Film

Was die Nazis vorhaben, macht Propagandaminister Joseph Goebbels schon am 28. März 1933 in einer Rede im Berliner Hotel Kaiserhof vor Filmleuten deutlich. Vor genau einem Jahr hat hier noch das Deutsche Lichtspielsyndikat seine Jahrestagung ausgerichtet und mit Theaterbesitzern über die Verbesserung des Geschäfts diskutiert. Schon damals diente das Hotel die Parteizentrale der NSDAP, von hier aus hat Hitler seinen Wahlkampf geplant. Hat sich niemand Gedanken gemacht?

Am Schluss der Rede gibt Goebbels sich auffällig menschlich und bekennt: „Ich selbst habe an vielen Abenden der vergangenen Zeit nach den entnervenden Kämpfen des Tages mit dem Reichskanzler im Lichtspielhaus gesessen und Entspannung gefunden“. Das ist eine Drohung. Der Film steht unter besonderer Beobachtung, im Lichtspielhaus wollen Hitler und Goebbels nur noch sehen, was ihnen gefällt.

Goebbels fürchtet den Film, sieht in ihm nichts weniger als ein Mittel zur Weltherrschaft. Wenn er in falsche Hände gerät, kann das gefährlich werden. Also muss der Staat kontrollieren, „die innere Größe der Gesinnung“ abprüfen. Goebbels teilt ein: Es gibt „völkische“ Filme – oder „verwaschene“:

Es kommt nicht darauf an, daß man einen Film machen kann — die innere Größe der Gesinnung muß mit den äußeren Mitteln übereinstimmen. Dann kann der deutsche Film eine Weltmacht werden, deren Grenze heute noch ganz unvorstellbar ist. Die verwaschenen und gestaltlosen Filme können sich auch in der Welt nicht durchsetzen. Je schärfer völkische Konturen ein Film aufweist, desto größer sind die Möglichkeiten, die Welt zu erobern. Bei den gefährlichen Auswirkungen des Films hat der Staat die Pflicht, regulierend einzugreifen.

Die Welteroberung, so Goebbels, gelingt nur mit mit statlicher Lenkung. Filme müssen nationalsozialistische Botschaften verbreiten, oder, wie Goebbels das nennt, „Tendenz“ haben:

Die Einwände sind dumm, naiv und unlogisch, die behaupten, alle Kunst ist tendenzlos. Wo gibt es denn absolute Objektivität? Gefährlich ist gerade die Nichttendenz, und man muß diejenigen genauer ansehen, die dafür eintreten. Sie wollen in Wahrheit die Reform eines deutschen Volkes an Haupt und Gliedern verhindern. Diese Reform aber ist der Generalnenner des gesamten öffentlichen Lebens. Allerdings ist Kunst nur dann möglich, wenn sie mit ihren Wurzeln in das nationalsozialistische Erdreich eingedrungen ist.

Goebbels „völkischer“ Film ist vor allem eins: antisemitisch. Nur hier wird er konkret. Jüdische Filmschaffende schließt Goebbels audrücklich aus:

Der künstlerisch schaffende Mensch muß mit seinem Bekenntnis der Zeit vorangehen. […] Allerdings ist der Publikumsgeschmack nicht so, wie er sich im Inneren eines jüdischen Regisseurs abspielt. Man kann kein Bild vom deutschen Volk im luftleeren Raum gewinnen. Man muß dem Volke aufs Maul schauen und selbst im deutschen Erdreich seine Wurzeln eingesetzt haben. Man muß ein Kind dieses Volkes sein.

Schon wieder: Wurzeln im richtigen Erdreich. Gemeint ist: Jüdische Filmschaffende dürfen nicht mehr arbeiten.

Mit der Wurzel-Metapher hat der Kinematograph wenige Monate vorher den Marketing-Schachzug beschrieben, „Grün ist die Heide“ in der Provinz zu starten. Dort, wo die Leute mit Löns etwas anfangen können und gerne selbst in die Heide reisen. Das war modernes Unterhaltungskino. Goebbels dagegen legt fest, wer wo wurzeln darf. Und ersetzt den Filmvertrieb, der sich vom Kassenerfolg leiten lässt, durch einen, für den die Abstammung maßgeblich wird.

Das Publikum, auf das Goebbels sich beruft, besteht ausdrücklich nicht aus den Besuchern an der Kinokasse. Denn in Teilen ist der Publikumsgeschmack „besserungsbedürftig“. Und die Filmpolitik ist verpflichtet, „an die Regeneration des Publikumsgeschmacks heranzugehen und den Geschmack allmählich zu bessern, anstatt ihn aus Konjunkturgründen mit schlechten Filmen noch zu unterbieten.“ Goebbels und die Nazis legen fest, was gefällt. Weil sie es besser wissen.

Das sieht schlecht aus für den Unterhaltungsfilm. Der hat keine Tendenz und lässt sich bloß von der Konjunktur leiten. „Geschmack“ entscheidet sich allein an den Eintrittszahlen. Was wird aus Filmen wie „Grün ist die Heide“, die gerade dewegen ein Kassenschlager sind?

Goebbels gibt sich tolerant. Das täuscht. Für befreites Lachen, Spaß und Zeitvertreib, ganz ohne politische Tendenz, hat er kein Verständnis:

Das Schaffen des kleinsten Amüsements, des Tagesbedarfs für die Langeweile und der Trübsal zu produzieren, wollen wir ebenfalls nicht unterdrücken. Man soll nicht von früh bis spät in Gesinnung machen. Wir empfinden dafür selbst zu leicht, zu künstlerisch. Die Kunst ist frei und die Kunst soll frei bleiben, allerdings muß sie sich an bestimmte Normen gewöhnen.

Wieder eine Drohung. Man wird mit „mit bestimmten Normen“ rechnen müssen. Erfolg an der Kinokasse ist damit sicher nicht gemeint. Höchstens Goebbels eigenes „künstlerisches Empfinden“.

Goebbels setzt seine Pläne sofort in die Tat um. Und erschüttert die Filmindustrie. Mit Verordnung vom 28. Juni 1933 macht Goebbels das rassistische Kriterium „deutscher Abstammung“ verpflichtend für alle, die an einer Filmproduktion beteiligt sind. Damit verhängt er faktisch ein Berufsverbot für jüdische Filmschaffende. Durch die Einrichtung einer „Reichsfilmkammer“ am 14. Juli 1933 wird es gesetzlich institutionalisiert. Die Mitgliedschaft ist verpflichtend für jeden Filmschaffenden, Antragsteller ohne Abstammungsnachweis können nicht Mitglied werden.

Opfer und Täter

Die Nazis teilen ein, hier die Deutschen, dort die Juden. Es gibt die Opfer des Nazi-Terrors, einige sofort, einige später. Es gibt die, die sich arrangieren und anpassen. Und die, die plötzlich ganz vorne mitspielen.

Robert Neppach: Ehedrama in Zürich

Robert Neppach kann mit seiner Produktionsfirma zunächst weiter Filme drehen. Seine jüdische Frau Nelly, 1932 noch auf Platz 9 der deutschen Tennisrangliste, wird unmittelbar nach der Machtergreifung aus dem Tennissport gedrängt und begeht am 7. Mai 1933 Selbstmord. Neppach geht nach Wien und heiratet dort 1934 die deutlich jüngere Pianistin Marguerite „Grete“ Walter, die er vom Film kennt: Sie hat die Illustrationsmusik für „Grün ist die Heide“ komponiert.

Ende 1936 ist die verdeckte Verstaatlichung der deutschen Filmindustrie durch die Nazis so weit fortgeschritten, dass Neppach seine Geschäfte in Deutschland aufgeben muss. Kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 fliehen Neppach und seine Frau aus Wien in die Schweiz, wo sein Schwiegervater, Stardirigent Bruno Walter, schon längere Zeit arbeitet. In Zürich versucht Neppach sich weitgehend erfolglos als Architekt und beim Film. Marguerite reicht die Scheidung ein, Neppach gelingt es nicht, sie umzustimmen. Er geht zu Drohungen über. Am 18. August 1939 erschießt er seine Frau im Schlaf und anschließend sich selbst.

Hans Behrendt: Tod in Auschwitz

Der jüdische Filmregisseur Hans Behrendt geht nach der Machtergreifung nach Spanien und später nach Wien. Vor dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland flieht er nach Belgien. Dort verhaftet ihn die belgische Polizei im Mai 1940. Er wird in verschiedenen französischen Lagern interniert und schließlich ins KZ Auschwitz deportiert, wo er im August 1942 ums Leben kommt. Das Todesdatum und die Umstände seines Todes sind unbekannt.

Camilla Spira: Flucht nach Amsterdam

Die Schauspielerin Camilla Spira, deren Vater Jude ist, erhält nach der Machtergreifung keine Filmangebote mehr. 1938 emigriert sie mit ihrem jüdischen Ehemann Hermann Eisner und den zwei gemeinsamen Kindern nach Amsterdam. 1943 verhaften die deutschen Besatzer die ganze Familie und bringen sie ins Durchgangslager Westerbork, von wo sie nach Auschwitz deportiert werden sollen.

Spira wendet sich an Hans Georg Calmeyer, der bei der deutschen Besatzungsbehörde in Den Haag als Abteilungsleiter „Innere Verwaltung“ für Entscheidungen in Abstammungssachen zuständig ist. Sie hat den Tipp bekommen, dass Calmeyer großzügig entscheidet und auch fragwürdige Beweismittel akzeptiert, um eine Deportation zu verhindern. Spira gibt an, dass ihre Mutter fremdgegangen und sie unehelich geboren sei. Calmeyer veranlasst ein Verhör der Mutter in Berlin, die die Angaben bestätigt und Fotos des angeblichen leiblichen Vaters vorlegt.

Spira wird zur „Vollarierin“ erklärt und kann mit ihrer Familie bis zum Ende des Krieges unbehelligt in Amsterdam leben. Sie kehrt 1947 nach Berlin zurück und wird eine gefragte Theater- und Filmschauspielerin. In vielen bekannten Filmen der fünfziger Jahre übernimmt sie größere Rollen. Spira stirbt im Alter von 91 Jahren am 25. August 1997 in Berlin.

Fritz Jöde, jugendbewegt

Fritz Jöde, der erfolgreichste Komponist der Löns-Lieder, gerät nach der Machtergreifung in Konflikt mit der NS-Presse. Den Nazis ist eine unabhängige Jugendmusikbewegung suspekt, und sie drängen ihn aus seinem Amt an der Berliner Akademie. Jöde wird beurlaubt und im Oktober 1936 nach einem Disziplinarverfahren entlassen. Jöde versucht in der Folge, sich mit den Nazis zu arrangieren. Zum 1. Januar 1940 tritt er in die NSDAP ein und wird Gefolgschaftsführer und Kulturabteilungsleiter der HJ Salzburg. So kann er als Lehrer am dortigen Mozarteum arbeiten. Bei der Entnazifizierung gilt er als weitgehend unbelastet. In der Bundesrepublik setzt Jöde sich wieder für die Jugendmusikbewegung ein und erhält 1957 das Bundesverdienstkreuz. Er stirbt am 19. Oktober 1970 in Hamburg.

Karl Blume, wieder Truppenbetreuer

Karl Blume tritt zum 1. April 1933 in die NSDAP ein. Noch im selben Jahr, finanziell unabhängig durch den Erfolg des Films und seines Titelsongs, zieht er mit seiner Frau Ida nach Berlin-Charlottenburg. Und das gerade 5 Jahre nach dem Bau seines Eigenheims in Düsseldorf-Lohausen.

Blume geht weiter auf Tour und komponiert. Zunächst erscheinen weitere Löns-Vertonungen, bald wieder gefällige Rheinlieder („Die Loreley trägt wieder Rosen“, „Wenn der Frühling am Rhein nicht wär“) und Walzer zu unpolitischer Naturlyrik („Märkische Seen“, „Sonne im Laub“, „Es küßt der Wind die Rosen“).

Blumes größter Erfolg wird allerdings der Militärmarsch „Durchs Brandenburger Tor“, der zwischen Dezember 1938 und November 1940 als sheet music nacheinander für Blasmusik, Orchester, Salonorchester und Klavier aufgelegt wird. In der Zeit nach dem „Anschluss“ Österreichs und später dem Überfall auf Polen, mit dem Deutschland den 2. Weltkrieg beginnt, trifft er mit schmissiger Marschmusik offenbar den Zeitgeschmack. Der Marsch wird so bekannt, dass das Musikkorps der Leibstandarte Adolf Hitler Blumes Titel auf Schellack einspielt.

In seiner Berliner Zeit schreibt Blume regelmäßig für den Film. Neben dem Schlagerfilm „Wenn ein Mädel Hochzeit macht“ (UA 12.2.1935) arbeitet er hauptsächlich für den Berliner Filmproduzenten Alf Zengerling, der sich auf preisgünstig produzierte Märchenfilme spezialisiert. Es gibt jetzt einen Markt, weil keine neuen Disneyfilme aus den USA mehr nach Deutschland exportiert werden. Auch die Firma Naturfilm Schonger, die die Hermann-Löns-Heidefilme produziert hat, dreht mittlerweile Märchen.

Blume verantwortet die Filmmusik für mindestens drei Zengerling-Filme:

Mit Beginn des 2. Weltkriegs wird Blume zur Truppenbetreuung eingezogen und tritt mit seiner Laute auf Frontbühnen auf. Seine Frau Ida erinnert sich:

Um ganz in Ruhe nur noch [zu] komponieren, nicht mehr zu singen, bauten wir uns im Randgebiet von Berlin, in Kleinmachnow, zwischen Birken und Tannen ein Häuschen, aber – gerade als es fertig war, brach der Krieg aus und für meinen Mann 6 Jahre Wehrmachtsbetreuung. – Es waren unendlich schwere Jahre und – kaum zurückgekehrt – nach 5 mona[tiger] Krankheit der frühe Tod. -.-.

Karl Blume stirbt am 5. Januar 1947. Von der großen Zeit des deutschen Schlagers auf Schallplatte und im Film bekommt er genauso wenig mit wie vom Aufstieg der Popmusik.

Friedrich Castelle, Karriere beim NS-Rundfunk

Friedrich Castelle tritt zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein. Der von den Nazis neu eingesetzte Intendant bei der Kölner WERAG, der 1892 geborene Westfale Heinrich Glasmeier, will Castelle noch 1933 bei der Sendestelle Münster unterbringen. Das scheitert, stattdessen engagiert sich Castelle in verschiedenen Positionen für die NS-Kulturpolitik.

1937 macht Castelle endlich die Karriere beim Rundfunk, die ihm solange verwehrt geblieben war. Glasmeier, der in Berlin Gesamtintendant wird, holt ihn als Sendeleiter zum Reichssender Köln, später wird Castelle dort stellvertretender Intendant. Ab 1940 arbeitet Castelle als Leiter des Senders Luxemburg. Schließlich, von März 1943 bis zur Kapitulation, ist er Glasmeier direkt unterstellt.

Glasmeier baut seit dem Sommer 1942 in St. Florian bei Linz einen neuen Reichsender „Brucknerstift“ für symphonische Musik auf. In den weitläufigen Räumen des barocken Klosters soll ein prächtiger Rückzugsraum für Komponisten und Interpreten klassischer Musik entstehen. Glasmeier stehen nahezu unbegrenzt Mittel zur Verfügung. Der Journalist Eugen Kurt Fischer, zuständig für die Kunstsammlungen und die hauseigene Musikbibliothek, erinnert sich:

Zur Vorbereitung der Produktionsstätte St. Florian hatte Dr. Glasmeier ein Bruckner-Orchester und einen Brucknerchor St. Florian ins Leben gerufen. Für das Orchester wurde mit offiziellem Druck den großen philharmonischen Orchestern des Reiches erste Kräfte wegengagiert.

Zusammen mit Castelle richtet Fischer literarisch-musikalische Morgenfeiern aus,

die, ebenso wie Konzerte, bis zuletzt ohne Mikrofon vor geladenen prominenten Gästen stattfanden, teilweise unter Mitwirkung von Mitgliedern des Wiener Burgtheaters.

Der Sender geht nie in Betrieb, alles ist Fassade. Das hat Methode. Glasmeier erscheint das Projekt zunehmend sinnlos,

so daß er selbst bisweilen nur noch von einem Vorwand sprach, um fern von Berlin am südöstlichen Rand der deutschen Sprachwelt ein Leben in Schönheit vorzubereiten mitten im schrecklichsten und sinnlosesten aller Kriege – als „Schloßherr“ von Hitlers Gnaden, dessen Träume in ihrer Extravaganz an die des Bayernkönigs Ludwig erinnerten.

Kurz vor Kriegsende verschwindet Schloßherr Glasmeier spurlos. Castelle wird verhaftet und ist vom 1. Juni bis 15. November 1945 im Camp Recklinghausen interniert.

Eine Entnazifizierung Castelles wird von den Briten mit Bescheid vom 11. Juni 1946 „nicht befürwortet“, außerdem „weil stark positiv für die NsDAP taetig Rehabilitierung abgelehnt“. Er wird als „strong member“ der NSDAP eingestuft, eine berufliche Tätigkeit ist nicht erwünscht. Erst mit Gründung der BRD kann Castelle wieder auftreten. Bis zu seinem Tod am 15. Januar 1954 betätigt er sich als Vortragskünstler und schreibt plattdeutsche Hörspiele für den Rundfunk.

NS-Filmpolitik: Fritz Kaelber macht Karriere

Fritz Kaelber, der Mann, der den Erfolg von „Grün ist die Heide“ durch seine moderne Vertriebsstrategie erst möglich gemacht hat, tritt sofort zum 1. März 1933 in die NSDAP ein. Das ist der Beginn einer Karriere in der NS-Filmwirtschaft, die ihn nach ganz oben befördert. Dafür tut Kaelber nichts anderes als das, was er schon immer getan hat: Filme an Theaterbesitzer zu verleihen.

Das neue Deutsche Lichtspiel-Syndikat

Die DLS AG stellt zum 31. Dezember 1932 offiziell den Betrieb ein. Kurz vorher hat Kaelber seine Position als alleiniger Geschäftsführer der Auffanggesellschaft, der DLS Filmverleih GmbH, an den Hausjuristen Alexander Meier abgegeben. Kaelber kann sich um das kümmern, was ihm am meisten liegt, Filme zu verleihen. Meier übernimmt die Neuorganisation der Firma.

So schnell klappt das nicht. Für die DLS Filmverleih GmbH, die die Auswertung der DLS-Filme übernehmen und selbst eigene Filme produzieren soll, gibt es zwar interessierte Geldgeber. Den ausgearbeiteten Vergleichsvorschlag akzeptiert die gerichtliche Gläubigerversammlung der insolventen DLS AG aber erst in ihrer Sitzung vom 20. Februar. Am 4. August 1937, fünf Jahre später, wird die Liquidation der DLS AG abgeschlossen.

Kaelber blickt schon im Februar 1933 nach vorn und startet noch während der Verhandlungen mit Plänen für ein neues Filmprogramm. Es läuft schleppend. Mehrere Monate lang bleibt die Kapitalbasis der DLS Filmverleih GmbH ungeklärt. Wieviel Geld stellen die Theaterbesitzer, wieviele andere Finanzierer? Im Juli geht die DLS Filmverleih GmbH komplett in die Hand der Theaterbesitzer über, unter Beteiligung einer staatlichen Treuhandgesellschaft.

Der Aufbruch bleibt aus. Einen Monat später bildet das mittlerweile so genannte „Neue Deutsche Lichtspiel-Syndikat“ mit dem Terra Filmverleih eine Interessengemeinschaft. Das DLS gibt seinen Sitz in der Friedrichstraße 225 zugunsten einer Bürogemeinschaft mit der Terra nebenan in der Kochstraße 73 auf. Trübe Aussichten. Erst die Tobis AG, die schon bei Gründung der Auffanggesellschaft mit Krediten ausgeholfen hat, sorgt Anfang November 1933 im Rahmen einer Kapitalerhöhung für eine solide Finanzierung.

Kaelbers wechselt im Juli 1934 zur Rota-Film AG, einem neugegründeten Filmverleih, hinter dem einzelne Theaterbesitzer und ein Berliner Bankhaus stehen. Auch hier steigt die Tobis als zusätzlicher Geldgeber ein und übernimmt die Hälfte des Aktienkapitals.

Das hat den Anschein einer von Finanzinteressen gesteuerten, politisch weitgehend unabhängigen Filmproduktion. Tatsächlich arbeitet die NSDAP im Hintergrund gezielt an einer Verstaatlichung der deutschen Filmindustrie. Parteimitglied Fritz Kaelber ist ganz vorne mit dabei.

Aufstieg bei Terra und Ufa

1936 tritt Kaelber öffentlich als Funktionär der Reichsfilmkammer auf, wo er als „Verleihführer“ der „Fachgruppe Inlandsvertrieb“ vorsteht. Sein Vortrag auf der „Reichstagung der Filmtheaterbesitzer im nationalsozialistischen Deutschland“ vom 6. bis 10. Juli in Dresden, so Hermann Kadow im Mittag vom 15. Juli 1936, bietet ganz im Sinne der NSDAP-Vorgaben „über den Wirtschaftsegoismus einer Standesgruppe hinaus die Bestätigung einer gemeinsamen Zielrichtung und eines geschlossenen Weges der Industrie“. Zackiger geht es kaum.

1937 wird die Tobis AG, inzwischen neben der Ufa der zweitgrößte deutsche Filmkonzern, faktisch verstaatlicht. Dies gelingt mit einer verdeckten Aktion. Seit 1934 kauft die von der NSDAP kontrollierte Cautio Treuhandgesellschaft die Anteile an der Muttergesellschaft der Tobis auf, die noch im Besitz niederländischer Banken sind. 1937 ist dies so weit fortgeschritten, dass die Nazis die zur Tobis gehörenden Verleihfirmen neu ordnen und mit Gefolgsmännern besetzen können. Dies übernimmt der gerade frisch ernannte Reichsbeauftragte für die deutsche Filmwirtschaft, Max Winkler. Die Vereinheitlichung der Filmproduktion hat bei ihm ein doppeltes Ziel: Neben der Kontrolle geht es um Einsparungen.

Am 26. Juni 1937 wird die „Terra Filmkunst GmbH“ mit Fritz Kaelber als Geschäftsführer gegründet. Sie entsteht durch eine Fusion von Kaelbers alter Firma, der mittlerweile so genannten „Tobis-Rota Film AG“ mit der „Terra Filmverleih GmbH“. Auch zwei weitere Ex-Firmen Kaelbers, das „Neue Deutsche Lichtspielsyndikat“, mittlerweile „Syndikatsfilm GmbH“ genannt, und die „Europa Filmverleih AG“, inzwischen unter dem Namen „Tobis-Europa Film“ unterwegs, werden fusioniert und tragen einen neuen Namen, nämlich „Tobis Filmverleih“. Man darf sich nicht täuschen lassen. Das Namenswirrwarr vertuscht, dass alle Firmen von den Nazis gesteuert werden. Fritz Kaelber ist endgültig Erfüllungsgehilfe der NS-Filmpolitik.

Kaelber engagiert sich jetzt aktiv für die NSDAP. Auf den Hamburger Reichsfilmtagen der Hitler-Jugend im Oktober 1937 tritt er neben Curt Belling von der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Abteilung Film, und Vertretern des Propagandaministeriums auf. Derselbe Belling lobt ihn am 1. April 1938 in einem Artikel für die National-Zeitung für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat des Tobis-Sascha-Konzern unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs. Unter der Überschrift „Das war Film-Österreich! Der Weg zum nationalsozialistischen Film ist frei“ hebt Belling insbesondere Kaelbers Einsatz für die „Arisierung“ des Konzerns hervor.

Anfang 1942 sorgt Max Winkler für eine weitere Konzentration der deutschen Filmwirtschaft. Eine UFI genannte Dachorganisation soll die gesamte deutsche Filmproduktion kontrollieren. Jetzt, mitten im Krieg, geht es vor allem um Einsparungen, Wettbewerb kostet unnötig Geld. Winkler fasst die vier verbliebenen Filmvertriebe (Bavaria, Terra, Tobis und Ufa) zu einer einzigen Organisation zusammen, der Deutschen Filmvertriebs-GmbH. Sie nimmt zum 1. Juni 1942 ihre Arbeit auf, Geschäftsführer wird Vertriebsprofi Fritz Kaelber.

Die neue Position verschafft Kaelber einen Sitz im Vorstand der Ufa AG, der größten deutschen Filmfirma. Ein Jahr später, am 1. Oktober 1943, wird Kaelber von Winkler zum Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor der Ufa AG befördert. Dass ihm auch in ausweglosen Situationen noch etwas einfällt, ist jetzt eine Schlüsselqualifikation. Kaelber ist ganz oben angekommen – in einem Konzern, der kurz vor dem Zusammenbruch steht.

Kaelber bleibt bis zur Kapitulation im Amt. Aus Berlin setzt er sich nach Bad Suderode in das Gebiet der späteren DDR ab und wird dort SED-Funktionär. Nach 1951 verliert sich seine Spur.

Männer in Uniform übernehmen die Heide

In der Heide treten Männer in Uniformen auf den Plan. Viele. Was sie dort verändern, prägt die Landschaft bis heute.

Staatsbegräbnis für Hermann Löns

Bald nach der Machtergreifung kommt der Plan auf, die Gebeine von Hermann Löns aus Frankreich zurück nach Deutschland zu holen. Das ist schwierig. Der genaue Ort seines Grabs ist nie eindeutig dokumentiert worden, die Gebeine der in Reims gefallenen Soldaten sind nach dem Krieg mehrfach umgebettet worden. 1929 werden auf einem Feld Gebeine eines deutschen Soldaten aufgefunden, die man aufgrund eher fragwürdiger Indizien Löns zuordnet. Castelle setzt sich ab 1934 publizistisch für eine Umbettung ein und erreicht tatsächlich, dass Hitler offiziell ein „Staatsbegräbnis für Hermann Löns“ anordnet. Es soll zum zwanzigsten Todestag, am 29. September 1934 stattfinden, als Begräbnisstätte ist ein Platz in der Nähe der Sieben Steinhäuser vorgesehen. Genau dort wollen die Nazis aber einen großen Truppenübungsplatz errichten.

Castelle, der das Begräbnis organisiert, verschiebt den Termin für das Staatsbegräbnis, kann die Umbettung aber nicht mehr stoppen. Anfang November 1934 taucht das von ihm beauftragte Düsseldorfer Beerdigungsunternehmen mit einem Sarg in Fallingbostel auf, der zunächst in der dortigen Friedhofskapelle aufgebahrt bleibt. Eine SA-Truppe verscharrt ihn in der Nacht zum 30. November heimlich an der Straße von Soltau nach Hamburg. Erst am 2. August 1935 werden die angeblichen Löns-Gebeine offiziell in der Heide beigesetzt, im Tietlinger Wacholderhain bei Fallingbostel. Ganz in der Nähe liegt der Löns-Gedächtnisstein von 1929, zu dessen Einweihung Blume aufgespielt und Castelle einen Vortrag gehalten hat. Bei der Beisetzung sind nur Nazis in Uniform anwesend, Castelle mittendrin.

Konzentrationslager Bergen-Belsen

1935 beginnen die Nazis, zwischen Bergen und Fallingbostel einen großen Truppenübungsplatz zu bauen. In Bergen wird zunächst ein Truppenlager eingerichtet. Ab 1940 werden die benachbarten Baracken, in denen vorher die Arbeiter untergebracht waren, als Kriegsgefangenenlager genutzt. Ab April 1943 nutzt die SS das gesamte Gelände als Konzentrationslager. Als britische Truppen das KZ Bergen-Belsen am 15. April 1945 befreien, treffen sie auf Massengräber und mindestens 53 000 völlig entkräftete Häftlinge, für viele von ihnen kommt die Hilfe zu spät. 1952 wird ein Teil des KZ-Geländes in eine Gedenkstätte umgewandelt. Das Gebiet zwischen Bergen und Fallingbostel wird noch heute von der NATO als Truppenübungsplatz genutzt.

Das erste Highlight des Heidetourismus, die Sieben Steinhäuser, befindet sich ununterbrochen seit 1935 inmitten eines militärischen Sperrgebiets. Die Steinhäuser können nur am Wochenende besichtigt werden.

Zum Inhaltsverzeichnis.

Zum nächsten Kapitel: Roy Black und die Monarchen der Bundesrepublik. Remakes von Grün ist die Heide.

Abbildungsverzeichnis

Friedrich Castelle bei der Beisetzung der Löns-Gebeine im Tietlinger Wacholderhain. In: Hermann Löns Kassette. 8 Werke in 4 Bände gebunden. Farbig illustrierte Auswahl. Bd. 4: Lönsgedenkbuch von Dr. Friedrich Castelle, Bad Pyrmont: Gersbach 1941, S. 255. Public Domain. Eigener Scan.

Der Mittag 15.8.1937: Fritz Kälber (mit Foto). Link zu zeitpunkt.nrw. Public Domain.

Der neue Tag 31.10.1937: Welturaufführung „Ein Volksfeind“ in Lübeck. Link zu zeitpunkt.nrw. Public Domain.

Anzeige des Sponholtz Verlags zum geplanten Staatsbegräbnis für Hermann Löns. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, 04. September 1934, S. 477. Link zur SLUB Dresden. Freier Zugang – Rechte vorbehalten 1.0.

Verwendete Literatur

Joseph Goebbels, Rede im Kaiserhof am 28.3.1933. Link zum Filmportal.

Martin Loiperdinger: Filmzensur und Selbstkontrolle. In: Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes, Hans Helmut Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2004, S. 534-537. Link zum Filmportal (pdf).

Recherche im Deutschen Zeitungsportal sowie in den e-newspaperarchives.ch.

  • NS-Kurier. Nationalsozialistische Tageszeitung für Württemberg und Hohenzollern, 27.09.1932, S. 11: „Grün ist die Heide …“
  • Journal et feuille d’avis du Valais (23. August 1939): Un drame, a Zurich. Link zu e-newspaperarchives.ch.
  • L’impartial (23. August 1939): La fille de M. Bruno Walter est tuée par son mari qui se suicide ensuite. Link zu e-newspaperarchives.ch.
  • Burgdorfer Tagblatt, Bd. 109, Nr. 198 (25. August 1939): Blutiges Drama in der Familie Bruno Walters. Link zu e-newspaperarchives.ch.
  • Stadtanzeiger für Castrop-Rauxel und Umgebung 18.10.1943, S.4: „Karl Blume 60 Jahre“.

Styn, Gaby: Auf dem weißen Rößl zum Alexanderplatz. Camilla Spira und ihre Schwester Steffie. In: Augen-Blick. Marburger Hefte zur Medienwissenschaft, Jg. (2002), S. 108-130. Link zur Zeitschrift Augen-Blick.

David Templin: Wissenschaftliche Untersuchung zur NS-Belastung von Straßennamen. Abschlussbericht erstellt im Auftrag des Staatsarchivs Hamburg, Hamburg 2017, S. 167-170 (Fritz Jöde). Link zur Stadt Hamburg (pdf).

Fi­scher, Eu­gen Kurt: Das Bruck­ner­stift St. Flo­ri­an. Ein Bei­trag zu­r Rund­funk­ge­schich­te im Drit­ten Reich. In: Pu­bli­zis­tik 5 (1960), S. 159-164. Augenzeugenbericht aus St. Florian über Castelles Beteiligung.

Norbert Reimann: Heinrich Glasmeier, in: Westfälische Lebensbilder, Bd. 17, Münster 2005, S. 154-184. Link zum LWL.

Entnazifizierung Friedrich Castelle, geb. 30.04.1879 (Freier Künstler). Verzeichnungseinheit Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland. NW 1039-C / SBE Hauptausschuss Regierungsbezirk Münster NW 1039-C, Nr. 327 Link zum Landesarchiv Nordrhein-Westfalen.

Recherche zu Fritz Kaelber nach 1933.

  • Der Kinematograph 8.12.1932: Tagungen in Düsseldorf. Bezirksversammlung DLS.
  • Der Kinematograph 22.12.1932: DLS. vor dem Arbeitsgericht (Betriebseinstellung)
  • Kölnische Zeitung 22.1.1933: Deutsches Lichspiel-Syndikat AG., Berlin (Vergleichsvorschlag)
  • Essener allgemeine Zeitung 24.1.1933: Zahlungsschwierigkeiten. Deutsches Lichtspiel-Syndikat AG., Berlin – Vergleichsvorschlag
  • Dresdner Nachrichten Frühausgabe 14.2.1933: Deutsches Lichspielsyndikat GmbH., Berlin (Produktion aufgenommen)
  • Neue Mannheimer Zeitung 21.2.1933: Deutsches Lichtspiel-Syndikat AG., Berlin (gerichtliche Gläubigerversammlung)
  • Deutscher Reichsanzeiger 27.02.1933: Aufhebung des Vergleichsverfahrens zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen der Deutsches Lichspiel-Syndikat-Aktiengesellschaft
  • Stuttgarter neues Tagblatt 4.7.1933: Besitzveränderungen beim DLS.
  • Kölnische Zeitung 5.8.1933: Neue Film-Interessengemeinschaft
  • Der Mittag 4.9.1933: NDLS. und Terra in einem Hause
  • Neue Mannheimer Zeitung 10.11.1933: Kapitalerhöhung bei der Neuen Deutschen Lichtspiel-Syndikat Verleih-GmbH
  • Kölnische Zeitung 22.7.1934: Rota Film AG., Berlin. (Gründung)
  • Kölnische Zeitung 3.10.1934: Tobis Tonbild-Syndikat AG., Berlin (Beteiligung an der Rota)
  • Der Mittag 26.6.1936: Front der Theaterbesitzer. Reichjahrestagung deutscher Filmtheaterbesitzer in Dresden
  • Der Mittag 15.7.1936: Hermann Kadow, Hoffnungen nach der Dresdener Tagung
  • Essener Volkszeitung 27.6.1937: Eine neue Filmgesellschaft
  • Der Mittag 15.8.1937: Fritz Kälber (mit Foto)
  • Deutscher Reichsanzeiger 4.08.1937: Letzte Tagung der Generalversammlung der DLS AG in L.
  • Münsterischer Anzeiger 14.8.1937: Deutsches Lichtspiel-Syndikat AG. (Liquidation)
  • National-Zeitung Ausgabe F 7.10.1937: Werner Karg, Hamburg, Filmstadt an der Elbe (Kaelber auf einer HJ-Tagung)
  • Nationalzeitung Ausgabe S 1.4.1938: Curt Belling, Das war Film-Österreich! Der Weg zum nationalsozialistischen Film ist frei (Kaelber in Österreich)
  • Der Mittag 29.5.1942: Vereinfachung des deutschen Filmvertriebs
  • Die Glocke 27.10.1943: Neuer Vorsitzender des Vorstandes der Ufa

Spiker, Jürgen: Film und Kapital. Der Weg der deutschen Filmwirtschaft zum nationalsozialistischen Einheitskonzern, Berlin: Volker Spiess 1975, S. 216, 228-230, 294 (Fritz Kaelber bei der Ufa)

Bei der Ufa machte man das so … Kino – Das große Traumgeschäft. In: Spiegel 3/1951, S. 20 – S. 23 (Fritz Kaelber nach 1945). Link zu Spiegel Online.

Ida-Elisabeth Blume: Kurze Biographie. Geschrieben am 29. April 1972. Unveröffentlichtes Typoskript. Westfälisches Musikarchiv im Stadtarchiv Hagen.

Geschichte der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Link zur Gedenkstätte Bergen-Belsen.