Die Karl-Blume-Radioshow: Rundfunk-Sendungen mit Karl Blume


Die Karl-Blume-Radioshow

Rundfunk-Sendungen mit Karl Blume

Karl Blume, Pressefoto von 1932. © UA WDR
Karl Blume, Pressefoto von 1932. © UA WDR

In der folgenden Übersicht sind alle Auftritte von Karl Blume im Rundfunk zwischen 1927 und 1931 aufgelistet, für die sich ein Programm nachweisen lässt.

Vorangestellt ist eine tabellarische Auflistung aller bekannter Rundfunkauftritte von 1924 bis 1927.

Zur „Löns-Gedächtnisfeier“ und der Heide beim Rundfunk in Düsseldorf.
Zu den Monarchen der Heide: Wie Grün ist die Heide zum populärsten Lied der Deutschen wurde.

Inhalt

Blumes Rundfunkauftritte 1924 – 1927

Titel von Blumes Programm ist, wenn nicht anders angegeben, „Lieder zur Laute“.

Südwestdeutscher Runkfunkdienst Frankfurt 17.9.1924Der Sender hat am 1. April 1924 den Betrieb aufgenommen. Blumes Auftritt ist kurzfristig anberaumt und lediglich auf einer Postkarte überliefert, die er seiner Frau am Tag vorher schreibt. In der Programmzeitschrift Funk ist noch „Volkstümliche Blasmusik des Musikvereins Offenbach“ angekündigt.
Senderaum Münster 15.12.1924Der Sender Münster hat zwei Monate vorher den Betrieb aufgenommen, Blume spielt auf der Durchreise während einer Tour.
Senderaum Elberfeld 25.09.1926Der Sender Elberfeld hat eine Woche vorher den Betrieb aufgenommen. Blumes Auftritt wird in der Fachpresse gelobt. Blume hinterlässt ein Foto mit Widmung, das vor Ort im Warteraum der Künstler ausgestellt wird.
Senderaum Münster 29.11.1926 
Funk-Stunde Berlin im Voxhaus 10.01.1927 (Buntes)Blume spielt 8 von 10 Liedern seines Notenhefts „Es zogen drei Schneider wohl über den Rhein“ von 1925.
Senderaum Düsseldorf 04.03.1927Der Sender Langenberg hat zwei Monate vorher seinen Betrieb aufgenommen. Blume spielt nachweislich „Grün ist die Heide“.
Senderaum Köln 07.04.1927 (Der Rhein in Sage und Dichtung) + 22.07.1927 (2. Rheinischer Abend)Blume hat ab jetzt (inoffiziell) die Position des „Lautenspielers bei der WERAG“.
Senderaum Düsseldorf 29.08.1927 (Gedächtnisfeier für Hermann Löns)Blume tritt zusammen mit dem Löns-Forscher (und umstrittenen Düsseldorfer Sendeleiter) Friedrich Castelle für ein abendfüllendes Programm aus Lesungen mit Musik auf. Die beiden setzen damit eine Welle der Löns-Begeisterung in Gang.

Buntes (aus Berlin)

Montag 10. Januar 1927, 9.15-10.30
Funk-Stunde Berlin, Voxhaus

  1. Händel: Sarabande; Massenet: Meditation aus „Thais“ (Hildegard Roscher, Harfe; Konzertmeister Julius Bergner, Cello)
  2. a) Je höher der Kirchturm, Volkslied aus Westfalen; b) Die drei Schneider am Rhein, rheinisches Volkslied; c) Der Heini von Steier, altes Volkslied; d) Adam und seine Rippe, Volkslied aus dem Murgtal; e) Claus Grotejahn, altes Volkslied; f) s’ist nichts mit den alten Weibern, altes Volkslied; g) I hob mei Gitarr do, altes Volkslied; h) Der Reservemann, altes Soldatenlied (Karl Blume, Lieder zur Laute)
  3. Verdal: Meditation; H. Hopf: a) Albumblatt; b) Gavotte (Hildegard Roscher, Julius Berger)

Der Rhein in Sage und Dichtung

Donnerstag 7. April 1927, 8.30 Uhr – 11 Uhr abends
Senderaum Köln

Mitwirkende: Das Orchester und der Chor des Westdeutschen Rundfunks unter Leitung von Dr. Wilhelm Buschkötter und Paul Mania
Gesang: Alice Fränkel, Helene Guermanova, Luise Modes-Wolf, Heinz Holwe
Lieder zur Laute: Karl Blume, Düsseldorf
Rezitation: Melitta Leithner, Lore Skutsch, Heinrich Heber, Josef Kander, Albert Ottershagen, Rudolf, Rieth
Leitung: Dr. Siegfried Anheisser.

I. Ernster Teil:

  1. Orchester: Wagner: Vorspiel zu „Rheingold“ und Gesang der Rheintöchter. (Alice Fränkel, Luise Modes=Wolf, Helene Guermanova.)
  2. Rezitation: Nibelungenlied, erste Aventüre aus dem Mittelhochdeutschen übertragen und gesprochen von Dr. Siegfried Anheisser.
  3. Chor: Nägeli: Es klingt ein heller Klang (Schenkendorf.)
  4. Rezitation: a) Droste=Hülshoff: Am Bodensee; b) Mörike: Am Rheinfall; c) Uhland: Münstersage. (Melitta Leithner.)
  5. Lieder zur Laute: a) Silcher: Zu Straßburg auf der Schanz; b) J. F. Reichart: Es steht ein Baum im Odenwald (Karl Blume).
  6. Rezitation: Uhland: Kaiserkürung aus „Herzog Ernst v. Schwaben“(Rudolf Rieth).
  7. Chor: Hill: Es liegt eine Krone.
  8. Rezitation: a) Pfarrius: Die Gründung Kreuznachs; b) Bürger: Der wilde Jäger (Josef Kandner).
  9. Chor: Silcher: Die Loreley.
  10. Lieder mit Klavier: a) Schumann: Sonntag am Rhein; b) Schubert: Heidenröslein (Heinz Holwe).
  11. Rezitation: a) Geibel: Am Siebengebirge; b) Heine: Der Schelm von Bergen; c) Goethe: Johanna Sebus (Melitta Leithner).

II. Heiterer Teil:

  1. Orchester: Schumann: Ouvertüre über das Rheinweinlied mit gemischtem Chor.
  2. Zwei Geschichtchen vom Oberrhein: a) Hansjakob: Vom süßen Meersburger und sauren Seewein: b) Hebel: Teures Späßlein (Lore Skutsch).
  3. Lieder zur Laute: a) Poethko: Warnung vor dem Rhein; b) Der Tod von Basel (Volksweise) (Karl Blume).
  4. Rezitation und Gesang: Scheffel: Jung Werner beim Schwarzwälder Pfarrherrn a) Alt=Heidelberg du Feine: b) Ich knie vor euch als getreuer Vasall (Albert Oettershagen – Karl Blume).
  5. Rezitation: a) Pfarrius: Der Trunk aus dem Stiefel; b) Guido Görres: Hans Theuerlich (Heinrich Heber.)
  6. Lieder zur Laute: a) Mania: Am Rolandsbogen; b) Abt: Lindenwirtin (Karl Blume).
  7. In Kölner Mundart: a) Jan und Griet (Rezitation) Karl vom Rhein (Dr. Siegfried Anheisser); b) I. Weber: Die Kölner Schusterjungen für vierstimmigen Chor gesetzt von Paul Mania.
  8. Orchester: Keler Bela: Am schönen Rhein gedenk‘ ich dein, Walzer.

2. Rheinischer Abend

Freitag 22. Juli 1927, 21.00 Uhr
Senderaum Köln

Mitwirkende:
Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks. Leitung: Otto Julius Kühn.
Karl Blume (Lieder zur Laute).
Elisabeth Samblowsky (Rezitationen)
Gesamtleitung: Dr. Siegfried Anheisser.

I. Teil:

  1. Einführende Worte
  2. Ouvertüre „Waldmeisters Brautfahrt“. Gernsheim
  3. Rezitation: „Aus Waldmeisters Brautfahrt“: „Prinzession Rebenblüte“. Roquette
  4. Lieder zur Laute: a) Noch ist die blühende, goldene Zeit; d) Mein Herz ist am Rhein. (Karl Blume).
  5. Rheinische Nachtmusik. Niemann
  6. Rezitation: Aus dem Rattenfänger von St. Goar: A) Das Echo b) Der Tanz vor der Schenke. Wolfgang Müller
  7. Lieder zur Laute: a) Bungert: Bonn; b) Es zogen drei Burschen (Karl Blume),
  8. Rezitation: Eisgang. Schmidtbonn.

II. Teil: Fritzchen und Lieschen. Singspiel in einem Aufzuge von Jacques Offenbach

Musikalische Leitung: Otto Julius Kühn
Szenische Leitung: Dr. Siegfried Anheisser

Personen:
Fritzchen, ein junger Hausbursche: Hans Fuchs.
Lieschen, eine junge Besenbinderin: Hilde Fuchs.
Die Handlung spielt in Sachsen um die Mitte des 19. Jahrhunderts

Gedächtnisfeier für Hermann Löns

Montag 29. August 1927, 20.30 – 22.15 Uhr
Senderaum Düsseldorf

Mitwirkende:
Karl Blume (mit eigenen Löns=Liedern zur Laute)
Dr. Friedrich Castelle (Ansprache und Rezitationen)

Vortragsfolge:

  1. Eine kleine Geburtstagsrede (Friedrich Castelle).
  2. Lieder zur Laute: a) Das Geheimnis, b) Der Tauber (Karl Blume).
  3. Rezitation: Doris (Aus den „Häusern vom Ohlenhof“) (Friedrich Castelle).
  4. Lieder zur Laute: a) Das Irrlicht, b) Schäferlied (Karl Blume).
  5. Rezitation: Der Schwedensturm (Aus dem „Werwolf“) [Friedrich Castelle].
  6. Lautensolo: Auf Feldwache (Karl Blume).
  7. Rezitation: Hausfriedensbruch (Aus „Mümmelmann“) (Friedrich Castelle).
  8. Lieder zur Laute: a) Der Kuckuck und der Piedewitt; b) Das Heckenkind (Karl Blume).
  9. Rezitation: Hahnenfieber (Aus „Kraut und Lot“) (Friedrich Castelle).
  10. Lautensolo: Der Grenadier (Karl Blume).

Abendkonzert des Kleinen Orchesters des Westdeutschen Rundfunks

Dienstag 17. März 1931, 20.00 Uhr

Leitung: Eysoldt. Solist: Karl Blume (Lieder zur Laute).

  1. Brahms: Akademische Fest-Ouvertüre.
  2. Karl Blume: a) Von der edlen Musica (Augsburger Tafelkonfekt, 18 Jahrh.) b) Der Spielmann (mit Violine), c) Das Mädchen und die Haselstaude, alte Volksweise
  3. Benatzky: Liebe im Schnee, Walzer.
  4. Karl Blume: a) Es stehen drei grüne Linden, b) Bacham: Im Frühling. c) Tambourliedchen, aus dem 16. Jahrhundert, d) Müllers Abschied, Volkslied um 1789.
  5. Krome: Rose-Marie, Romanze.
  6. Karl Blume: a) Ueber die Heide. b) Rich. Süß. Ein Lied und eine Rose, c) Irrlicht. d) Der Schäfer.
  7. Kreisler: Alter Refrain/ Synkope.
  8. Karl Blume: a) Die Stiefel zerrissen, b) Trinklied fahrender Studenten, aus den Carmina burana, c) Modicum ein wenig (Augsburger Tafelkonfekt)
  9. Rodrecht: Die Walzer der Welt, Walzerpotpourri.
  10. Karl Blume: a) Und noch ein Lied und noch ein Lied, b) Bin i mei Lebtag nit traurig g’wen. Volkslied. c) Grad achter die Blompött, d) Der Applseppl, Volkslied, e) Der Rauchfangkehrer, Volkslied.
  11. Morena: Hallo! Hier Wien, Potpourri.

Abendkonzert mit Karl Blume

Montag 29. Juni 1931, 20.00 Uhr

Das kleine Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Eysoldt. Lieder zur Laute: Karl Blume.

  1. Ouvertüre zur Oper „Die Regimentstochter“ von Donizetti
  2. Karl Blume: a) Das Mädel, nach Gustav Falke von Karl Blume, b) Altes Ständchen nach Kotzebue, Volkstümlich
  3. a) Teepuppen-Parade, Charakterstück von Noiret, b) Fünf-Uhr-Tee im Puppenhaus, Charakterstück von Rosen
  4. Karl Blume: a) Goldhaarig Mägdelein bist mir gut, Text und Musik von Schulz. b) Walt Gott, nach Grüll von Karl Blume. c) Wiegenlied, nach Martha Giese von Karl Blume
  5. Potpourri aus der Operette „Das Schwarzwaldmädel“ von Jessel
  6. Karl Blume: a) Horch, es knistert Im Ofen, nach Fred Endrikat von Karl Blume, b) Der Schäfer, nach Franz Peter Kürten von Karl Blume, c) Vom unzufriedenen Tännlein. Aus einer alten Kinderfibel
  7. Frühlingskinder-Walzer von Waldteufel
  8. Karl Blume: a) Landsknechtslied, nach H. v. Reder von Karl Blume, b) Et wör eemol ne lüttje Burndeern, Niederdeutsches Volkslied, c) Zu Oldenburg am Tore von A. Thiele, d) Wenn wir marschieren Volkslied
  9. Wiener Spaziergänge, Potpourri von Komzak

Abbildung

Karl Blume, Pressefoto von 1932. Werag 38/1932 v. 18.09.1932, S. 533. © UA WDR.

Verwendete Literatur

Blumes Auftritte in der Fachzeitschrift „Funk. Die Wochenschrift des Funkwesens“. Link zu soundandscience.

  • Funk 20 (1924), Programmteil S. 10 (Frankfurt 17. September 1924)
  • Funk 33 (1924), Programmteil S. 22 (Blume in Münster 15. Dezember 1924)
  • Funk 38 (1925), S. XVI (Blume in Elberfeld 25. September 1925)
  • Funk 2 (1927), S. VI (Blume in Berlin 10. Januar 1927)
  • Funk 9 (1927), S. XX (Blume in Düsseldorf 4. März 1927)
  • Funk 14 (1927), S. XVII (Blume in Köln 7. April 1927 bei: Der Rhein in Sage und Dichtung)
  • Funk 29 (1927), S. XX (Blume in Köln Freitag 22. Juli 1927 beim 2. Rheinischen Abend)
  • Funk 35 (1927), S. VII (Gedächtnisfeier für Hermann Löns, Blume und Castelle in Düsseldorf 29.08.1927)

Postkarte von Karl Blume an seine Frau vom 16.09.1924: „Morgen Mittwoch singe ich für den Rundfunk“. Westfälisches Musikarchiv im Stadtarchiv Hagen.

Blumes Auftritte in der Programmzeitschrift „Die Werag. Offizielles Organ der Westdeutschen Rundfunk A.G. Köln“. Unternehmensarchiv des WDR.

  • Die Werag 13 (1927), S. 13-14 (Der Rhein in Sage und Dichtung 7. April 1927)
  • Die Werag 28 (1927), S. 15 (2. Rheinischer Abend 22. Juli 1927)
  • Die Werag 34 (1927), S. 7 (Gedächtnisfeier für Hermann Löns 29. August 1927)
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